Wiesenknopf

Ich gebe es ja zu, das eine oder andere Mal, schaue ich auch was das Zweibein so in den Kochtopf packt. Ich mein das Gemüse für uns Meerschweinchen nimmt ja eh schon viel Raum im Kühlschrank des Zweibeiners ein, aber manchmal behauptet sie doch tatsächlich auch ein bisschen Raum für ihr Essen dort für sich beanspruchen zu dürfen. Also hab ich das doch mal inspiziert und direkt gefordert, dass ich meinen Anteil bekomme. Da hat das Zweibein doch tatsächlich Frankfurter Grüne Soße gemacht und wollte uns nichts von den Kräutern abgeben *empört-muig*. In der bunten Kräuter-Mischung habe ich ein Kraut gefunden, das mir ganz famos gemundet hat: die Pimpernelle oder auch Pimpinelle. Zweibein sagt eigentlich solle man lieber Wiesenknopf sagen, denn es gibt auch noch Bibernellen, aber das sind gaaaaanz andere Pflanzen und damit es nicht zu Verwechslungen kommt, wollen wir mal lieber Wiesenknopf oder auch wissenschaftlich Sanguisorba reden. Vom Wiesenknopf gibt es zwei Varianten den Sanguisorda minor (Kleiner Wiesenknopf) und den Sanguisorba officinalis (Großer Wiesenknopf) – klingt eigentlich simpel, also los geht es, Zweibein zeig her wie der Wiesenknopf aussieht, damit die Gurkensklaven den auch in freier Natur finden.

Wiesenknopf ist eine typische Pflanze artenreicher Wiesen. Feuchte Standorte und Moorwiesen werden vom großen Wiesenknopf bevorzugt. Der Kleine Wiesenknopf kommt auch auf lehmigen, trockenen Wiesen klar. Hier im Bild sieht man die dunkelroten Blüten des großen Wiesenknopfs über den Rest der Wiese hinaus ragen.


Die Blüten des Wiesenknopfs sind am ehesten als braun-grüne bzw. dunkelrote Knubbel zu beschreiben. Sie sind rund oder oval bis eiförmig und stehen zu mehreren an einem langen, blattlosen, verzweigten Stängel. Links im Bild sieht man die Blüten des Großen Wiesenknopfs und rechts die des Kleinen Wiesenknopfs.


Gut erkennen kann man den Wiesenknopf auch an den Blättern, die direkt aus dem Boden treiben. Diese Art von Blättern bezeichnet man als Fiederblätter, das heißt ein Blatt besteht genau wie ein Kleeblatt aus mehreren einzelnen Blättchen. Dabei stehen sich immer zwei Fiederblättchen gegenüber, bis ganz am Ende des Blattes, wo eine Endfieder den Abschluss bildet. Die Fiederblätter in sich sind am Rand charakteristisch gezackt, die Oberseite ist dunkelgrün, teilweise leicht bläulich und die Unterseite ist eher graugrün.

Das erste Bild zeigt die Blätter des Großen Wiesenknopfs…

 

... und das zweite Bild die des Kleinen Wiesenknopfs... 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... und das dritte Bild zeigt nochmal den direkten Größenvergleich.  


Der Wiesenknopf besteht aus einer grundständigen Blattrosette, die von langen, aufrechten Stielen mit Blüten überragt wird. Insgesamt erreicht die Pflanze eine Höhe von 60 cm bis 1 m.


Wiesenknopf hat einen gurkenähnlichen leicht würzig-bitteren Geschmack – vielleicht ist das einer der Gründe, warum das Kraut normalerweise ausgesprochen gerne von Meerschweinchen gefressen wird. Kleiner und Großer Wiesenknopf haben im Prinzip dieselben Inhaltsstoffe, der Große schmeckt allerdings weniger intensiv. Der Wurzelstock des Wiesenknopfs ist stark gerbstoffhaltig und wird in der Volksmedizin gegen Durchfall und bei sehr starken Monatsblutungen empfohlen. Auf diese Heilkraft weist auch der wissenschaftliche Name der Pflanze hin: Sanguisorba von lateinisch sanguis = Blut und sorbere = aufsaugen. Der Pflanze wird antibakterielle, schmerzlindernde, entzündungshemmende und allgemein kräftigende Wirkung zugeschrieben. So wird sie auch bei Schleimhautentzündungen im Mund und Rachen, sowie im Magen-Darm-Trakt eingesetzt. Bei Durchfall kann ein Tee aufgebrüht aus Wiesenknopf helfen, da die Pflanze einen hohen Gerbstoffgehalt hat.