Beinwell

Heute habe ich mal wieder eine alte Heilpflanze für euch, den Beinwell, Symphytum officinale. In großen Mengen fressen wir den nicht und sollten wir ihn auch nicht fressen, aber wenn euer Zweibein eine Beinwell Pflanze ausfindig gemacht hat, kann sie immer wieder einige der großen Blätter unter eure Grünfuttermischung mischen.

Beinwell bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Standorte und ist so oft an schattigen Wegrändern oder Waldrändern zu finden. Nasse oder moorige Wiesen und Auenwälder bieten ihm ebenfalls eine Heimat.


Die Blüten des Beinwells sind violett oder gelblich-weiß. Sie sehen aus wie kleine Glöckchen und hängen in Gruppen jeweils an einem Ast eines Blütenstiels. Wenn die obere violette Hülle der Blüten beim Verblühen abfällt, kommt darunter eine weiße Struktur zum Vorschein, die ein bisschen so aussieht, als habe die Glocke auch einen Klöppel gehabt.


Die Blätter des Beinwells sind länger als breit, haben einen glatten Rand und werden bis zu 25 cm lang. Sie sind dicht behaart, wie die gesamte Pflanze. Einige von ihnen treiben direkt aus dem Boden andere wachsen an den Stängeln, die dann auch die Blüten tragen und sind meist kleiner. Der Beinwell hat Blätter, die man als herablaufend bezeichnet, sprich ein schmales Band Blatt läuft am Rand des Stängels entlang nach unten.


Beinwell gehört zu den Raublattgewächsen wie etwa zum Beispiel auch der Borretsch und ist wie der Name der Pflanzenfamilie schon erahnen lässt dicht mit rauen Haaren bedeckt. Die Pflanze ist mehrjährig und krautig, sprich sie zieht sich im Winter ganz in ihren Wurzelstock zurück und treibt aus diesem im Frühjahr dann erneut. Zunächst erscheinen die großen Blätter und dann schließlich die verzweigten Stängel mit den Blüten. So erreicht die Pflanze eine Höhe von 30 cm bis 1 m.


Beinwell enthält neben vielen Gerb- und Bitterstoffen auch einen Menge Eiweiß, was die Pflanze zu einer gehaltvollen und wertvollen Futterpflanze macht. Zudem sind in der Pflanze auch Alkaloide enthalten, die in sehr großen Mengen verzehrt giftig sind, daher sollten Meerschweinchen immer nur einige Blätter erhalten und keinesfalls nur diese ohne auch anderes Futter anzubieten. Wie der Name schon andeutet, ist der Beinwell eine wichtige Arzneipflanze, die bei Gelenkbeschwerden, Gicht. Prellungen, Blutergüssen und Knochenbrüchen als Wickel, Creme, Gel oder Salbe Anwendung findet. Innerlich angewendet als Teeaufguss soll er außerdem bei Rheuma, Bronchitis und Bauchfellentzündungen unterstützend wirken


Für den ungeübten Sammler sind die Blätter des Beinwells nur sehr schwer von jenen des Fingerhuts zu unterscheiden. Daher ist hier absolute Vorsicht geboten und die Pflanze sollte erst dann als Futter angeboten werden, wenn sie Blüten trägt, die sie dann eindeutig als Beinwell identifizieren und vom Fingerhut unterscheiden.