Wicke

In diesem Steckbrief möchte ich eine Pflanze vorstellen, die sehr hübsch ist, einfach zu erkennen und noch dazu viele Anhänger unter den Fellnasen hat. Besonders ihre frischen, jungen Triebe munden Meerschweinchen ganz vorzüglich. Die Rede ist von der Wicke, Vicia spec.. Die Wicke gehört zur Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler oder auch Hülsenfrüchtler, zu denen auch einige wichtige Kulturpflanzen zählen wie Erbsen, Bohnen und Linsen. Der Name Hülsenfrüchtler spielt auf die typische Frucht dieser Pflanzen an und der Begriff Schmetterlingsblütler auf die Blüte. Ich erwähne das, denn beide Merkmale können helfen auch die Wicke im Feld sicher zu erkennen. Es gibt viele verschiedene Wicken, über hundert verschiedene Arten, im Steckbrief kommen auch einige unterschiedliche Arten vor, ich versuche aber die gemeinsamen Eigenschaften so zusammen zu fassen, dass man die ganze Gruppe gut erkennen kann, da sie alle fressbar sind. 

 

Wicken wachsen vor allem in Wiesen und an Wald- und Heckensäumen, auf nicht zu trockenen Böden. Die meisten Wicken sind einjährig und vermehren sich über Samen. 


 

Die Blüten der Wicken sind rosa, pink bis hin ins Lilafarbene oder auch leicht bläulich. Mehrere kleine Blütchen stehen entlang eines Stängels zusammen. Die Blütezeit der Wicken reicht von Mai bis hinein in den August je nach Wetterlage und Standort.

 

 

 

 

 

 

Die Blüten an sich ähneln mit ein bisschen Phantasie kleinen Schmetterlingen. Diese Blütenform hat der ganzen Pflanzenfamilie ihren Namen gegeben.  

 

 

 

 

Nach der Blüte bilden Wicken genau wie die verwandten Erbsen und Bohnen längliche Schoten, in denen die Samen reifen. Daher stammt auch der Name Hülsenfrüchte wie wir ihn aus der Küche kennen. 


 

Die Blätter der Wicke sind sogenannte Fiederblätter, das bedeutet, dass die Blätter nicht aus einer durchgängigen Blattfläche bestehen, sondern aus mehreren kleinen Blättchen zusammen gesetzt sind. Die Blättchen sind oval mit einem glatten Blattrand und immer zwei Blättchen stehen sich gegenüber. Die Blätter insgesamt sind länglich und an der Spitze sind die Blättchen zu Ranken umgebildet, mit denen die Wicken sich an anderen Pflanzen festhalten können. 


 

Wicken wachsen zunächst flach am Boden, dank ihrer Ranken können sie sich jedoch an anderen Pflanzen festhalten und so eine aufrechte, kletternde Wuchsform erreichen. Wenn sie zu vielen in einer Wiese vorkommen können sie andere Pflanzen regelrecht überwuchern. 


 

Die Samen der Wicken dienten im Altertum vielfach als Nahrungsmittel, die ältesten Funde stammen aus der Bronzezeit. Die zu den Wicken zählende Ackerbohne war schon im alten Ägypten bekannt. Die grünen Pflanzenteile haben keine besondere Heilwirkung aber die Pflanze ist nährstoffreich und gilt als stoffwechselanregend. 


 

Wenn man die Blüten genau betrachtet kann man die Wicke mit anderen Schmetterlingsblütlern verwechseln wie etwa der Platterbse, zumal das Erscheinungsbild auch ähnlich ist. Diese Verwechslung ist aber unproblematisch, da diese Pflanzen nicht giftig und auch fressbar sind.