Topinambur

Der Topinambur - Helianthus tuberosus - ist eng verwandt mit der Sonnenblume - Helianthus annuus - beide Pflanzen gehören zur selben Pflanzengattung. Der botanische Gattungsname Helianthus, leitet sich von den griechischen Wörtern "helios" für "Sonne“ und "anthos" für "Blume" ab. Sowohl die Sonnenblume als auch Topinambur stammen ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika und sie sehen sich sehr ähnlich. Und sie haben auch vergleichbare Standortansprüche. Sie mögen feuchte, nährstoffreiche Böden und können neben Stellen an denen sie kultiviert werden an Uferrändern, Wegrändern und Brachflächen verwildern. Ebenfalls werden Standorte mit viel Sonneneinstrahlung bevorzugt, da beide Pflanzen "Sonnenanbeter" sind. 


Die Blütenstände des Topinambur sehen denen der Sonnenblume sehr ähnlich. Das was man üblicherweise als die Blüte wahr nimmt ist nämlich nicht eine einzelne Blüte sondern ein Blütenstand und jedes gelbe Blütenblatt außen und jeder kleine gelblich-grüne Punkt in der Mitte sind einzelne Blüten. Man kann sich das ganz gut vorstellen, wenn man sich die Blütenstände der Sonnenblume ins Gedächtnis ruft, wo später auf dem Blütenboden aus jeder einzelnen Blüte in der Mitte ein Sonnenblumenkern entsteht. Die Blütenköpfchen des Topinamburs sind mit 4-14cm kleiner als die der Sonnenblume.

Die Blütezeit des Topinambur ist vergleichsweise spät von August bis in den Herbst hinein. 


Die Blätter und die Stängel des Topinamburs sind fein und rau behaart, die Haare sind grau-weißlich. Die Blätter sind leicht eiförmig aber länger gezogen und laufen spitz zu. Streicht man mit den Fingern über ihre Oberfläche kann man gut die raue Blattstruktur spüren.


Topinambur ist eine hochwüchsige, aufrechte, mehrjährige Pflanze, die Höhen von 100-250cm erreicht. Der Stängel schließt mit mehreren gelben Blütenständen ab, die in Gruppen zusammen stehen. Unterirdisch bildet die Pflanze Ausläufer, die im Winter knollenförmig verdickt sind. Die gesamte Pflanze ist ganz ähnlich wie die Sonnenblume rau behaart. 


Die unterirdischen Knollen des Topinambur wurden erstmals im 17. Jahrhundert in Deutschland angebaut und nach dem Dreizigjährigen Krieg war sie ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Im Folgenden erwies sich jedoch die Kartoffel als ertragreicher. Auf die Knollen weisen auch die Bezeichnungen Erdbirne, Erdapfel, Erdsonnenblume, Erdtrüffel, Knollensonnenblume und Rosskartoffel für Topinambur hin. Die Knollen schwellen im Herbst an als Reserve für die Pflanze und schrumpfen im Frühjahr zusammen wenn die Pflanze neu treibt. Die Knollen des Topinamburs wird etwa faustgroß und ist ungleichmäßig geformt. Sie können als Stärkeersatz für Diabetiker dienen, da sie sehr viel Inulin enthalten. Inulin ist ein Gemisch unterschiedlicher Zucker, die über den Darm nicht aufgenommen werden können, weil Menschen das entsprechende Enzym fehlt. Das Inulin ist in der Lage die Darmgesundheit zu fördern durch Einflussnahme auf die Darmflora. Darüber hat Topinambur auch das Potential positiven Einfluss auf das Immunsystem zu nehmen. Die Knollen des Topinamburs sollten allerdings nur in Maßen genossen werden, da übermäßiger Konsum zu Blähungen führen kann. Das Grün der Pflanze ist aber auch in großen Mengen super als Meerschweinchenfutter geeignet. 


Verwechselt werden kann Topinambur mit der Sonnenblume, jedoch ist diese Verwechslung vollkommen unproblematisch, da beide Pflanzen fressbar sind.