Goldrute

In unserer Flora sieht man meistens die Kanadische Goldrute - Solidago canadensis - die ursprünglich nicht heimisch war in Deutschland. Sie stammt aus Nordamerika und breitet sich schon seit dem 17 Jahrhundert in Europa als sogenannter Neophyt aus. Kanadische Goldrute verbreitet sich in ganzen Kolonien an Bahndämmen, Brachflächen, Wegrändern und Trockenrasenflächen. Daher gilt die Pflanze auch als invasiver und damit problematischer Neophyt, da sie einheimische Flora in diesen Lebensräumen verdrängt. Die Goldrute verbreitet sich sowohl über löwenzahnähnliche Samen als auch über Ausläufer und kann sich so massenhaft vermehren. 


Die Goldrute hat kleine kräftig-gelbe Blütenköpfe, die einem schon von weitem entgegen leuchten und in großen Gruppen zusammen stehen. Die Gruppen sind pyramidenförmig und weit ausladend. Blütezeit ist vom Hochsommer bis in den Herbst hinein. 


Die Blätter der Goldrute sind schmal, lanzettlich und am Ende zugespitzt. Die Blätter stehen an einem kräftigen Stängel zusammen. Der Blattrand ist ganz fein gezähnt. Fasst man die Pflanze an, merkt man, dass sie leicht rau behaart ist. Die Blattstellung ist wechselständig, das heißt immer abwechselnd steht ein Blatt auf der einen Seite des Stängels und dann auf der anderen Seite des Stängels. Oft hängen die Spitzen der Stängel bei trockenem Wetter leicht, wenn sie noch keine Blüten tragen. 


Die gesamte Pflanze ist leicht rau behaart. Im Frühjahr treibt zunächst einmal direkt aus dem Boden ein Bündel frischer Triebe. Sie wachsen schließlich zu kräftigen Trieben heran die bis zu 2,5 m hoch werden können. An der Spitze der Triebe erscheinen schließlich die Blüten in dichten Gruppen. 


Goldrute ist als Heilpflanze in der Naturheilkunde wohl bekannt und gilt als immunstimulierend und harntreibend. Goldrute als Tee wird bei Erkrankungen und Infektionen der Nieren, der Blase und der Harnwege eingesetzt. Goldrute wirkt entzündungshemmend, harntreibend, steigert die Harnmenge und kann so der Steinbildung vorbeugen. Durch seine harntreibende Wirkung kann Goldrute das Ausschwemmen von Giftstoffen aus dem Körper unterstützen. 


Im jungen Zustand ohne die Blüten kann Goldrute mit Weidenröschen oder Berufkraut - Bild rechts - verwechselt werden, die sich in Details aber unterscheiden. Weidenröschen haben längere, schmalere Blätter und sind nicht behaart und Berufkraut hat hellgrünere, weichere Blätter und ist bereits auf niedrigerer Wuchshöhe verzweigt um dann Blüten zu bilden. Blühen die Pflanzen erst sind sie sehr gut zu unterscheiden, Weidenröschen haben rosafarbene Blüten, Berufkraut gelb-weiße Blüten wie Gänseblümchen und Goldrute gelbe. Die Verwechslung im jungen Zustand ist aber unproblematisch, da alle drei Pflanzen fressbar sind.